Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit ich im November 2016 von den SPD-Dessau-Roßlau-Wittenberg nominiert worden bin, verbringe ich meine freie Zeit hier im Wahlkreis 70.


Ich arbeite in Berlin, nach Dienstschluss fahre ich hierher, nach Dessau-Roßlau,  
Wittenberg und den Landkreis Wittenberg.


Hier leben die Menschen, für die ich als SPD-Bundestagsabgeordneter da sein und arbeiten möchte. Hier will ich sein. Hier bin ich Mensch.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Seit meinem 14. Lebensjahr verdiene ich meinen Lebensunterhalt selbstständig. 
Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Ausbildung zum Elektroinstallateur gemacht. Während der Gesellentätigkeit holte ich mein
Abitur auf einem Abendgymnasium nach und studierte in Bonn und Duisburg ab 1983 Katholische Theologie, Philosophie, Germanistik und neuere Geschichte. Dieser kleine (Bildungs) Umweg ist für mich nach wie vor prägend, weil ich so selbst erlebt habe wie wichtig Chancengleichheit für unsere Gesellschaft ist.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Ich bin Sozialdemokrat aus Überzeugung. Mir ist der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft wichtig. Als Sozialdemokrat und Katholik habe ich mich immer für Gerechtigkeit und eine gerechte Gesellschaft engagiert.

Was treibt Sie an?

Mein Gewissen. Meine Zuversicht. Und das Wissen, dass nichts von selbst kommt. Miteinander unsere Gesellschaft verbessern. Damit es gerechter zugeht.

 

Damit es uns gut geht, damit auch die nächsten Generationen hier im Wahlkreis 70 gern leben und arbeiten. 

 

Was haben Sie sich im Falle Ihrer Wahl in den Bundestag vorgenommen? Welche persönlichen Schwerpunkte wollen Sie setzen?

Mein Schwerpunkt ist ein Thema: Der Wahlkreis 70. Ich werde alles dafür tun, um das Leben der Menschen hier zu verbessern.
Mein Ziel sind nicht Spitzenposten. Mein Ziel ist eine Spitzenpolitik für die Menschen hier. Das kann ich, schließlich arbeite ich seit 16 Jahren im Bundestag und weiß, wie Politik erfolgreich sein kann und kenne aber auch die Probleme, die ich angehen möchte.

Was wollen Sie für Sachsen-Anhalt und Ihren Wahlkreis im Bundestag bewegen?

Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Themen der kommenden Legislaturperiode und warum?

Antwort auf beide Fragen:

Wir brauchen eine bessere Politik für den ländlichen Raum - auch hier im WK 70 - und die Arbeitsplätze, die hier entstehen können. Damit neue Ideen für Mobilität und das Leben mit Kindern und alten Menschen.

Das Thema Sicherheit müssen wir mit allen Bürgern diskutieren. Soziale Sicherheit, aber auch Sicherheit vor Kriminalität und Terrorismus.

Das Thema Gerechtigkeit. Wir dürfen keinen vergessen. Kein Kind, das vielleicht nicht so gut in der Schule ist und trotzdem in der Ausbildung mit exzellenten Leistungen sich selbst verwirklichen kann. Niemanden, der langzeitarbeitslos ist und ein gutes Wort und eine Chance braucht. Und die Leistungsträger unserer Gesellschaft: Krankenschwestern, Altenpfleger, Polizisten, Maurer, Müllfahrer, Verwaltungsmitarbeiter und alle, die für andere da sind, müssen wir mehr wertschätzen und vor allem besser bezahlen. 

Wie stehen Sie selbst zur Demokratie in Deutschland, gibt es da Veränderungsbedarf?

Ja. Und zwar dringend. Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die nicht zur Wahl gehen, müssen wir ansprechen und mitnehmen. Fragen, warum sie sich verabschiedet haben von unserer Demokratie. Wir brauchen jede und jeden, damit unser Miteinander fruchtbar für uns alle sein kann. Hier müssen wir wieder Vertrauen schaffen. Den Anderen achten! Und den Bürgern zeigen, dass wir sie brauchen. Wer sich abgeschrieben fühlt, schreibt sich irgendwann ab. Das ist mir nicht egal. Weil jeder Mensch gleich wertvoll ist. Das müssen wir mehr zeigen. Mehr aufeinander zugehen. Und zeigen, das Politik machen heißt, Optionen zu schaffen für ein gutes Miteinander. 

Was halten Sie persönlich für das größte Problem in unserer Gesellschaft und wie wollen Sie das lösen?


Das größte Problem ist der Egoismus. In der Gesellschaft, in Parteien, in Unternehmen. Das Motto "Wenn alle an sich selbst denken, ist an alles gedacht" ist

zynisch und unmenschlich. Mehr das Ganze sehen und sich als wertvoller Teil des Ganzen zu empfinden, täte uns allen gut. Hier im Osten des Landes müssen wir Sozialdemokraten wieder zeigen, dass man uns vertrauen kann. Das bei uns Platz ist, für alle, die wollen, dass es gerechter zugeht.