Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit ca. 10 Semestern.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ausbildung:

Ca. 1 Jahr kommunale Krabbelgruppe Oberg.

Ca. 3 Jahre Orange Gruppe (das ist die Gute) im Oberger Kindergarten.

4 Jahre Grundschule Oberg.

9 Jahre Integrierte Gesamtschule Peine/Vöhrum.

4 Jahre erfolgreiches Bachelorstudium der  Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

1 Jahr Masterstudium der Geschichtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Berufliche Erfahrungen

Ca. 4 Jahre Facharbeiter für die lokale Hand-to-hand-distribution von lokalen Printerzeugnissen.

6 Monate Regaleinräumer bei Dings.

Ca. 3 Jahre studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. ____ (will ungenannt bleiben).

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Gar nicht und ich habe auch weiterhin nicht vor irgendwohin zu kommen. Wenn irgendwer oder irgendwas etwas von mir will, soll es wie die Politik und die Frauen zu mir kommen.

 

Was treibt Sie an?

Eine homogene Mischung aus Alkohol und Schuldgefühlen. (Die daraus entstehenden Abgase sind sauberer als Dieselabgase)

 

Was haben Sie sich im Falle Ihrer Wahl in den Bundestag vorgenommen? Welche persönlichen Schwerpunkte wollen Sie setzen?

Phase 1: Unterhosen sammeln.

Phase 2: ?

Phase 3: Profit!

 

Was wollen Sie für Sachsen-Anhalt und Ihren Wahlkreis im Bundestag bewegen?

Ich bin für diese Frage sehr dankbar, beginnen wir erst einmal damit was es bedeutet etwas zu bewegen, es bedeutet die Position eines Gegenstandes im Raum durch die Applikation von mechanischer Energie zu verändern. Bedenkt man nun die Tatsache, dass der Wahlkreis 72 Halle zu einem großen Teil aus physischen Objekten besteht, eröffnet sich eine ganze Fülle von Möglichkeiten der Bewegung, von der Versetzung des kompletten Wahlkreises bis hin zu einer neuen Form der Stromerzeugung vermittels Laufbändern. Die Möglichkeiten etwas zu bewegen sind geradezu endlos. Eines ist jedoch sicher, meine Amtszeit wird damit beginnen, mein ganzes Zeug von Halle nach Berlin zu bewegen.

 

Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Themen der kommenden Legislaturperiode und warum?

I. Wale: Es gibt zu viele davon! Die übertrieben Schutzmaßnahmen der letzten Jahrzehnte haben zu einer gefährlichen Verbreitung der Wale geführt. Dieser nicht kalkulierbaren Gefahr für Schifffahrt, Badegäste und den Beziehungen zu Japan muss entschlossen, unnachgiebig und mit thermonuklearen Waffen entgegengetreten werden. Sie werden entgegen: Wie kann das eines der wichtigsten Themen sein? Nur weil das von der Wallobby gekaufte Establishments (außer Japans) dieses Thema totschweigt, ist die Gefahr nicht weniger real.

II. Schimmel in Badezimmern: Skandinavische Studien haben ergeben, dass Schimmel der sich in den Fugen von Duschen festsetzt ein unterschätztes Problem für die Volkswirtschaft und Volksgesundheit darstellt. Wie mir unser Experte (Kai-Uwe, Kassierer im Sexshop meines Vertrauens) zutrug entsteht dieses Problem hauptsächlich in Duschen attraktiver junger Frauen in der Altersgruppe von 18-25 sowie in den Umkleiden von Damensportmannschaften (körperbetonte Sportarten wie Schlammringkampf, Beachvolleyball und Snooker sind besonders oft betroffen). Die einzige Möglichkeit dem Problem zu begegnen ist laut unserer Expertin (meiner Oma) das regelmäßige und verantwortungsvolle Lüften, darum müssen die Gefahrenzonen rund um die Uhr videoüberwacht werden.

III. Der Schutz der Zivilbevölkerung: Wie in den Schriften des bekannten Staatstheoretikers und Geschichtswissenschaftlers George R.R. Martin zu lesen ist, befinden sich alle Staaten der Welt in einem Zustand konstanter Bedrohung durch eine Armee von Eiszombies. Um die deutsche Bevölkerung vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren, müssen wir eine Mauer errichten, vorzugsweise aus Eis, Liebe und Magie. Wir würden mit dem Bau dieser  Festungsanlage an der Grenze zu Dänemark beginnen, und sie sukzessive nach Norden ausdehnen, nachdem wir die ansässigen Wildlinge vertrieben haben.

 

Wie stehen Sie selbst zur Demokratie in Deutschland, gibt es da Veränderungsbedarf?

Prinzipiell habe ich nichts gegen die Demokratie, doch nachdem ich sie jetzt Einviertel Jahrhundert erleben durfte, muss festgehalten werden, dass sich doch Ermüdungserscheinungen einstellen und es etwas eintönig wird. Ich denke, dass dies kein spezifisches Problem der Demokratie, sondern aller Staatsformen denen man zu lange ausgesetzt ist, darstellt. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, dass wir alle vier Jahre unsere Staatsform durch ein Glücksrad neu bestimmen.

 

Was halten Sie persönlich für das größte Problem in unserer Gesellschaft und wie wollen Sie das lösen?

Ich denke, dass die Frage falsch gestellt ist. Natürlich haben Sie Recht damit, dass es in der Gesellschaft viele Probleme gibt, aber ich denke nicht, dass es in unsere Macht liegt diese Probleme zu lösen. Der Grund dafür ist, dass das eigentliche Problem die Existenz der Gesellschaft selbst ist. Dass dieses Problem keiner der etablierten Politiker wahrnimmt, verschlimmert die Situation natürlich. Ich werde dagegen vorgehen, dass die Gesellschaft als alternativlos dargestellt wird.