Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich bin am 1. Dezember 1976 in Magdeburg geboren. Seitdem lebe ich in Sachsen-Anhalt.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ich habe an der Martin-Luther-Universität in Halle/ Saale Rechtswissenschaften studiert, bin seit 2006 als Anwältin zugelassen und auch tätig. Außerdem bin ich seit 2002 Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Ich habe mich als Jugendliche in Magdeburg im „Bündnis gegen Rechts“ engagiert. Das hat dann wohl auch bei mir den Spaß an mehr Politik geweckt.

Was treibt Sie an?

Mich regt Ungerechtigkeit auf. Deshalb engagiere ich mich politisch vor allem gegen Kinderarmut, gegen rechtsextremes und demokratiefeindliches Handeln und für die Gleichstellung der Geschlechter.

Was haben Sie sich im Falle Ihrer Wahl in den Bundestag vorgenommen? Welche persönlichen Schwerpunkte wollen Sie setzen?

Ich möchte mich auch im Bundestag dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche mehr Chancen und Perspektiven haben. Außerdem liegt mir schon lange am Herzen, ein bundesweit einheitliches Frauenhausfinanzierungsgesetz auf den Weg zu bringen.

Was wollen Sie für Sachsen-Anhalt und Ihren Wahlkreis im Bundestag bewegen?

Kinderarmut ist in Sachsen-Anhalt und auch in Magdeburg ein großes Problem. Ich halte es für DIE Herausforderung der Gegenwart und Zukunft.

Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Themen der kommenden Legislaturperiode und warum?

Die Bekämpfung von Kinderarmut ist für mich das wichtigste Thema. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft und müssen die besten Chancen auf eine glückliche und sorgenfreie Entwicklung haben. Hier sind Bildung, Ernährung, Ganztagsbetreuung in Schule und Kita nur einige Themenschwerpunkte. Ich könnte noch viele benennen…

Außerdem muss der gesetzliche Mindestlohn dringend erhöht und flächendeckend wirksam werden. Die Rentenungleichheit zwischen Ost und West muss unbedingt ein Ende haben.

All diese Themen stehen für mich für GERECHTIGKEIT. Wenn wir daran nichts ändern, führt dies zwangsläufig zu einer weiteren Spaltung unserer Gesellschaft.

Wie stehen Sie selbst zur Demokratie in Deutschland, gibt es da Veränderungsbedarf?
Ich finde, es ist Zeit für mehr direktdemokratische Elemente - auch auf Bundesebene. Unsere Demokratie ist ein hohes Gut, das wir verteidigen und beständig stärken sollten.

Was halten Sie persönlich für das größte Problem in unserer Gesellschaft und wie wollen Sie das lösen?
Nun ja, auch hier antworte ich mit der Bekämpfung von Kinderarmut. Kinder und Jugendliche haben leider nur eine kleine Lobby in unserer Gesellschaft. Sie gehören damit zu den Schwächsten. Wir alle sollten aber ein großes Interesse daran haben, dass ihre Zukunftschancen die besten sind. Wir sind ein reiches Land. Die mehr als 2 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut sind ein echtes Armutszeugnis!